
Union Berlin entführt mit einem äußerst glücklichen 2:1-Erfolg drei Punkte aus Augsburg – und das in allerletzter Sekunde. Während der FCA über weite Strecken das Spiel bestimmte, zeigte sich Union kaltschnäuzig und profitierte von der eigenen Effizienz und Augsburger Nachlässigkeit im Abschluss.
Schon früh zeichnete sich ab, dass Augsburg mehr vom Spiel haben würde. Die Gastgeber kombinierten sich immer wieder gefährlich in Richtung Strafraum, scheiterten jedoch oft am letzten Pass oder am konsequenten Abschluss. Union hingegen tat sich schwer, überhaupt Offensivaktionen zu kreieren.
In der 41. Minute wurde Augsburgs Überlegenheit schließlich belohnt: Phillip Tietz brachte die Hausherren nach einer gelungenen Aktion in Führung. Auch nach der Pause blieb Augsburg das spielbestimmende Team. Chancen gab es reichlich – allein die Verwertung ließ zu wünschen übrig.
Das sollte sich rächen: In der 69. Minute schlug Union überraschend zurück. Nach einem schnellen Konter über Hollerbach, der mit viel Tempo in den Strafraum eindrang und abzog, konnte Augsburgs Torwart Dahmen den Ball nur unkontrolliert abwehren – direkt vor die Füße von Joker Andrej Ilic, der aus kurzer Distanz zum 1:1 abstaubte.
Augsburg versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, belagerte den Berliner Strafraum und kam zu gefährlichen Aktionen – etwa durch einen Fallrückzieher von Gouweleeuw, der jedoch das Tor knapp verfehlte.
Dann folgte die bittere Schlusspointe: In der vierten Minute der Nachspielzeit schickte Ljubicic Khedira auf die Reise. Dieser blieb cool, legte quer in die Mitte, wo erneut Ilic goldrichtig stand. Mit dem Oberschenkel nahm er den Ball an und versenkte ihn aus elf Metern unhaltbar im rechten unteren Eck – 2:1 für Union.
Kurz darauf war Schluss. Augsburg bleibt nach dieser Niederlage auf Platz 13 und rutscht hinter Wolfsburg zurück. Trotz deutlicher spielerischer Überlegenheit reichte es nicht einmal für einen Punkt. Für Union hingegen war es ein schmeichelhafter Sieg – denn bis auf die beiden Ilic-Tore bot die Offensive der Gäste kaum nennenswerte Szenen.
Beide Teams verabschieden sich nun in die Sommerpause. Augsburg startet in drei Monaten in seine 15. Bundesliga-Saison, Union Berlin in seine siebte. Trotz der Enttäuschung bei den Gastgebern wurde zum Abschluss noch gefeiert – das Freibier war bereits bestellt.