
Bayer Leverkusen rutscht nach der 0:2-Niederlage gegen RB Leipzig weiter in den Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Für Aufsehen sorgte dabei vor allem der Freistoßpfiff vor dem Führungstreffer der Leipziger – eine Entscheidung, die viele für fragwürdig halten.
Leipzig baut Serie aus – Bayer weiter sieglos
Vier Tage nach dem Champions-League-Sieg gegen Real Madrid präsentierte sich Leipzig erneut in starker Form. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose sicherte sich vor 45.958 Zuschauern in der heimischen Red Bull Arena einen verdienten 2:0-Erfolg gegen Leverkusen. Die Treffer erzielten Christopher Nkunku in der 32. Minute und Timo Werner kurz vor Schluss (83.).
Mit nun 19 Punkten aus zwölf Spielen bleibt Leipzig seit neun Pflichtspielen ungeschlagen und klettert weiter in der Tabelle. Dagegen wird die Lage für Leverkusen zunehmend bedrohlich – mit lediglich neun Zählern steckt die Werkself tief im Abstiegskampf.
Kontroverse um das 1:0 – Ball gespielt oder Foul?
Besonders der Führungstreffer durch Nkunku sorgte für hitzige Diskussionen. Vorausgegangen war ein Freistoßpfiff nach einem Zweikampf zwischen Bayers Piero Hincapie und Leipzigs Dominik Szoboszlai. TV-Bilder zeigten allerdings deutlich, dass Hincapie den Ball spielte. Dennoch entschied der Schiedsrichter auf Foul – eine Entscheidung, die Bayer teuer zu stehen kam. Den folgenden Standard verwandelte Nkunku per Kopf zur Führung.
Chancenarmut in der ersten Halbzeit
Der Beginn der Partie verlief auf beiden Seiten verhalten. In der ausgeglichenen Anfangsphase neutralisierten sich die Teams weitgehend. Erst in der 20. Minute kam Nkunku zu einer Doppelchance, scheiterte aber jeweils an der Abwehr und an Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky. Das Spieltempo blieb insgesamt niedrig, erst nach dem strittigen Treffer nahm Leipzig etwas mehr Kontrolle über das Geschehen.
Leverkusen bemüht – aber harmlos
Nach dem Seitenwechsel bemühte sich Leverkusen sichtbar um mehr Offensivaktionen. David Raum prüfte Hradecky zunächst ohne Erfolg (48.), ehe Daley Sinkgraven die erste echte Möglichkeit für die Gäste hatte – Leipzigs Ersatzkeeper Örjan Nyland war jedoch zur Stelle (61.). Auf der Gegenseite verhinderte Hradecky eine mögliche Vorentscheidung, als er einen Schuss von Werner entschärfte (63.).
Personalprobleme auf beiden Seiten
Beide Teams mussten auf wichtige Spieler verzichten. Leipzig trat ohne Stammtorwart Peter Gulacsi (Kreuzbandriss) und dessen Vertreter Janis Blaswich (Wadenprobleme) an – Nyland, erst seit drei Wochen im Kader, übernahm. Bei Leverkusen fehlte weiterhin Florian Wirtz, der nach seiner langen Verletzungspause immerhin wieder am Mannschaftstraining teilnimmt. Patrik Schick nahm nach Adduktorenproblemen erneut nur auf der Bank Platz.
Ausblick: Druck auf Leverkusen wächst
Die sportliche Situation für Leverkusen bleibt angespannt. Neben der prekären Lage in der Liga droht auch in der Champions League das Aus. Am kommenden Dienstag steht das entscheidende Spiel gegen den FC Brügge an – ein Punkt ist Pflicht, um zumindest in die Europa League zu gelangen.
Trainer Xabi Alonso steht damit früh in seiner Amtszeit vor einer großen Herausforderung. Eine schnelle Trendwende ist notwendig, um das Abrutschen in eine gefährliche Saison zu verhindern.